Friedrich Spee

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Friedrich Spee wird am 25. Februar 1591 als ältester Sohn einer adligen Familie in Kaiserswerth am Rhein geboren. Er erhält eine gute Ausbildung und die Familie erwartet, dass er Jura studiert und in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Doch Spee entscheidet sich anders und tritt mit 19 Jahren in den Orden der „Gesellschaft Jesu“ ein.

Schon von Kindheit an hat er den Wunsch, in fremden Ländern zu missionieren und er hofft, dass der Orden ihm dies ermöglichen wird. Sein Gesuch nach Indien zu gehen wird jedoch abgelehnt und er bleibt in Deutschland, wo zu seinen Lebzeiten der Dreißigjährige Krieg mit all seinem Elend beginnt.

Als Jesuitenpater, Seelsorger und Theologieprofessor sieht Spee seine Aufgabe in der Verbreitung des katholischen Glaubens, der Kinder – und Jugenderziehung, der Nächstenliebe, der Pflege von Kranken, der Unterstützung Bedürftiger und Schwacher.

Er beginnt Kirchenlieder (150) zu schreiben, z.B. „O Heiland reiß die Himmel auf“ oder „Zu Bethlehem geboren“, und in deutscher Sprache zu dichten. Mit der Gedichtsammlung „Trutznachtigall“ schafft er eine der bedeutendsten Barockdichtungen. Er ist ein Mensch mit starkem Willen, aber auch verständig gegenüber Menschen und Natur.

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Entgegen den Gepflogenheiten seiner Zeit tritt er den Frauen unvoreingenommen gegenüber. Klar erkennt er das Verbrechen der Hexenverfolgung und geht mutig dagegen vor, indem er die Schrift „Cautio Criminalis“ (Rechtliches Bedenken oder Buch über die Hexenprozesse) veröffentlicht. Er ist klug genug, es so einzurichten, dass ihm eine direkte Beteiligung an der Drucklegung nicht nachgewiesen werden kann.

Friedrich Spee ist geprägt von der Liebe zu Gottes Welt und ihren Geschöpfen, einem starken Gerechtigkeitssinn, der Fähigkeit zum Mitleiden und einem untrüglichen Gespür für Wahrheit und Lüge. Sein Kampf gegen die Folter und für die Unschuldsvermutung („im Zweifel für den Angeklagten“) sind für die Rechtsgeschichte unverzichtbar.

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 Sein Charme, seine Freundlichkeit und Offenheit, die Bereitschaft sich für seine Mitmenschen einzusetzen, zuzuhören und zu helfen, und vor allem sie in ihren Nöten ernst zu nehmen, machen ihn zu einer sympathischen Persönlichkeit. Inmitten des Elends, das er erleben und ansehen muss, gelingt es ihm, das Positive und die Schönheit der Schöpfung noch wahrzunehmen. Bei der Pflege der Pestkranken steckt er sich an und stirbt am 7. August 1635 in Trier. Sein Grab ist in der Gruft unter der ehemaligen Jesuitenkirche erhalten.

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